Wir nehmen den Nachtbus von Arequipa nach Cusco. Die Strecke dauert eigentlich 10 Stunden, unser Bus benötigt ungefähr 12. Nicht so schlimm, in unseren Sitzen, die wir um 160° zurücklehnen können, schlafen wir trotz der kurvigen Straßen relativ gut. Der Bus überwindet knapp 1.000 Höhenmeter, denn Cusco liegt auf 3.399 m über dem Meeresspiegel.
Als wir morgens um 7 Uhr in Cusco ankommen, organisieren wir uns ein Taxi und fahren zu unserem Hostel. Praktischerweise können wir unsere Rucksäcke schon vor dem eigentlichen Check-In dort lassen. Anschließend laufen wir zur Plaza de Armas und frühstücken in Ruhe auf einem sonnigen Seitenplatz. In Arequipa hatten wir uns noch Coca Blätter gekauft, aber wir vertragen die Höhe beide so gut, dass wir diese nicht brauchen. Wir bummeln durch die Straßen Cuscos und sind direkt begeistert von der Stadt.Obwohl es eine der am meisten besuchten Städte in Lateinamerika ist (da Ausgangspunkt zu Machu Picchu), ist Cusco überraschend authentisch geblieben. Die lebendige, aber nicht hektische Stadt mit dem Kontrast zwischen grünen Berghängen und den herrschaftlichen Kolonialgebäuden ist wohl zurecht die Hauptstadt des früheren Inkareiches gewesen.

Cusco hat jedenfalls nicht nur kulturell und geschichtlich einiges zu bieten, sondern ist auch landschaftlich wunderschön gelegen. Das Zentrum der Stadt liegt im Tal und die Stadtviertel erstrecken sich bis in die umliegenden Berghänge. Abends hat man so einen tollen Blick auf tausende kleine Lichter. Wir sind froh über unser Entscheidung, direkt 3 Nächte gebucht zu haben.
Wir erkunden die zentralen Viertel der Stadt ausgiebig und lassen uns durch die überwiegend kleinen Straßen treiben. Von der irgendwie ruhigen Stimmung angesteckt, lassen auch wir es ruhig angehen. Hier probieren wir auch endlich Chilcano – mitten am Nachmittag zugegeben. Das ist neben Pisco Sour ein weiterer peruanischen Drink (Pisco aufgefüllt mit Ginger-Ale, Limettte und Crushed Ice, sehr empfehlenswert!).
Nachdem wir uns an die Höhe ausreichend akklimatisiert fühlen, gehen wir unsere erste Wanderung an. Wir brechen am späten Vormittag auf zur Inka Festung Sacsayhuaman, die knapp 150 Meter über der Stadt thront. Die 45 Minuten Aufstieg sind schon etwas anstrengend durch die knallende Sonne und die dünnere Luft. Aber der Ausblick auf die Stadt und schließlich die riesige Inka Festung selbst sind den Aufstieg mehr als Wert. Sacsayhuaman ist wirklich beeindruckend und es ist unfassbar, wie die Inkas es geschafft haben, teilweise viele Tonnen schwere Felsblöcke so akkurat zu schneiden und aufeinander zu setzen, dass nur filigrane Fugen zu sehen sind. Ein echt beeindruckender Ort und ein toller Auftakt für weitere Inka Stätten, die folgen sollen wenn wir uns im Anschluss an Cusco durch das heilige Tal bis nach Machu Picchu vorarbeiten. Weiter geht unsere Wanderung aber erstmal über einen Inka Festplatz (Q`enquo) und den Tempel des Mondes. Letzterer liegt besonders idyllisch auf einem 80 Meter hohen Felsen inmitten einer grünen Wiese und Sumpflandschaft, die von weiteren Felsen umrahmt wird. Wir sind die einzigen Besucher und auch eigentlich nur zufällig vorbei gekommen. Unsere Wanderung führt uns auf einem alten Inkapfad über weitere Weiden wieder hinab nach Cusco. Um 16 Uhr kommen wir am Mercado de San Blas an, gerade noch rechtzeitig bevor der Markt des gleichnamigen Viertels schließt. Hier gönnen wir uns leckere Sandwiches und einen Krug Fruchtsaft (auf Empfehlung unsereres Hostelbesitzers).

Außerdem beschließen wir noch einen Tag in Cusco zu verlängern, weil wir gerne noch zwei Museen besichtigen wollen. Es stellt sich am nächsten Tag dann allerdings heraus, dass das eine von den zwei für uns interessanten Museen leider geschlossen ist. Das Museum der regionalen Geschichte ist ganz interessant, wenn auch teilweise etwas mehr Informationen zu den Inkas schön gewesen wären. Zum Mittagessen treffen wir nochmal Anns ehemalige Kollegin und ihre Freundin, die jetzt auch in Cusco sind. Den Nachmittag verbringen wir spontan damit, Wanderstöcke für Ann für die nächsten Wandertage zu besorgen.
Für die zusätzliche Nacht wechseln wir unser Hostel, weil unser Bett leider extrem unbequem ist. Mit unseren Rucksäcken ist so ein Wechsel für eine Nacht zum Glück kein Aufwand und wir genießen diese Flexibilität. Der Hostelwechsel war eine sehr gute Entscheidung, das neue hat eine große Relaxzone mit Sofas und Hängematten und abends wird das Fußballspiel zwischen Peru und Uruguay übertragen. Peru verliert 1:0, aber die Stimmung ist trotzdem gut.
Nach einer sehr erholsamen Nacht, Dank dem nun viel besseren Bett, nehmen wir am nächsten Morgen ein Collectivo ins Heilige Tal nach Pisac.
Bis bald
M&A
PS: Weitere Bilder findet ihr auf Polarsteps und Instagram! 🙂